Sie sind hier: Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Zurück zu: Gesundheitspraxis
Allgemein: Kontakt Impressum

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Eine kurze Erklärung....


Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Zu den größten Errungenschaften der Menschheit, gehören für mich die Erkenntnisse der Traditionellen Chinesischen Medizin. Diese fantastische Art und Weise den Dingen auf den Grund zu gehen und Natur und Mensch in einer untrennbaren Einheit zu sehen, haben mich schon immer fasziniert.


Bei dieser über 10.000 Jahre alten Heilform, handelt es sich um eine alternative Therapieform, die aus der Beobachtung des Makrokosmos (Natur), Rückschlüsse auf den Mikrokosmos (Mensch) zieht. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden Körper, Seele und Umwelt nicht voneinander getrennt betrachtet, sondern als individuelle Einheit erfasst. Der größte Unterschied, für mich auch der Wichtigste zur Schulmedizin, ist immer die Wurzel einer Disharmonie zu behandeln und nicht nur das Symptom!

Im Buch „Der gelbe Kaiser“, dem Grundlagenwerk der Traditionellen Chinesischen Medizin wurden die Erkenntnisse die für Krankheit und Heilung des Menschen relevant sind, zusammengefasst. Der Wissensschatz dieses großartigen Werkes, soll von Huangdi, dem legendären “Gelben Kaiser“(um 2600 v. Chr.) zusammengetragen worden sein. In 81 Kapiteln behandelt er alle physiologischen, psychologischen, diagnostischen, therapeutischen und ethnischen Fragen, die im Zusammenhang mit Gesunderhaltung, Krankheit und Heilung des Menschen von Bedeutung sind.

Hier wird eine Krankheit immer als Zusammenspiel aus objektiven Befunden (Puls- und Zungendiagnose, Farbe der Haut, Stuhl- und Harnuntersuchungen, Temperaturempfinden usw.) und subjektivem Befinden gesehen.

Eine Unart- die sich in der Schulmedizin leider immer mehr verbreitet hat- ist, der zu Behandelnde wird großteils nicht einmal mehr angesehen oder abgetastet und sollte am besten auch nichts sagen. Dies ist in der TCM genau das Gegenteil. Hier ist das alles die Grundlage einer guten Behandlung. Es ist sogar unbedingt notwendig, alle möglichen Erkenntnisse zu sammeln, um die Wurzel der Beschwerden zu finden.

In den Regulationskonzepten von Qi, Yin und Yang sowie den Fünf Elementen findet die Traditionelle Chinesische Medizin ihren Ausdruck:

1) Der Begriff Qi wird in der westlichen Welt gerne mit "Energie" übersetzt. Dies gibt aber nur einen Teil der Bedeutung eines chinesischen Wortes wieder, das sich jeder eindeutigen Übersetzung zu entziehen scheint.

Das chinesische Schriftzeichen Qi setzt sich eigentlich aus zwei Wörtern zusammen, aus "Dunst/Dampf" und "Reis". Dies soll zum Ausdruck bringen, dass Qi einerseits immateriell wie Dampf, andererseits materiell, so dicht wie Reis sein kann. In der chinesischen Medizin ist das Qi somit die Basis allen materiellen und spirituellen Lebens. So bedeutet der Ausdruck "das Qi fließt" nicht so sehr das Energie fließt, sondern schlicht, dass die Mechanismen des Lebens funktionieren. Zur Verdeutlichung noch ein Zitat von Wang Chong (chinesischer Arzt, 27-97 n. Chr.): "Qi formt den menschlichen Körper genauso wie Wasser zu Eis wird. So wie Wasser wird, um Eis zu werden, so ballt sich auch das Qi zusammen, um den menschlichen Körper zu formen."

2) Yin und Yang verkörpern das Gegensätzliche - aber auch das Ergänzende. Das eine kann nicht ohne das andere sein. Yin enthält den Keim des Yang in sich und umgekehrt. Diese Symbole beschreiben die Stadien einer zyklischen Bewegung, wobei eines in das andere fließt, so wie der Tag in die Nacht übergeht und umgekehrt.

Yin steht zum Beispiel für den Mond, das Kalte, die Nacht, das Weibliche und für die Substanz. Typische Yang-Charaktere oder Bezeichnungen sind die Sonne, die Wärme, der Tag, das Männliche oder die (körperlose) Energie. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist es von Bedeutung, dass sich Yin und Yang die Waage halten, denn nur so ist das Wohlbefinden des Menschen gewährleistet.

Zum besseren Verständnis: Ist einem Menschen weder zu warm noch zu kalt, bedeutet dies, dass Yin und Yang im Ausgleich stehen. Ist ihm aber zu kalt, kann das einerseits bedeuten, dass er zu viel Yin hat (z.B. bei niedriger Außentemperatur = Überfluss an Yin) oder zu wenig Yang hat (z.B. bei Erschöpfung durch Energieverlust = Mangel an Yang), wodurch man relativ gesehen zu viel Yin = Kälte besitzt.

3) Ein weiteres, wichtiges Konzept der TCM sind die Fünf Elemente oder Funktionskreise: Wasser, Feuer, Holz, Metall und Erde. Jedem dieser fünf Elemente werden Eigenschaften wie bestimmte Jahreszeiten, Organe, Farben, Emotionen, Geschmack, klimatische Faktoren und vieles mehr zugeordnet.

Wasser: Winter, Niere, schwarz, Angst, salzig, Kälte

Feuer: Sommer, Herz, rot, Freude, bitter, Hitze

Holz: Frühling, Leber, grün, Zorn, sauer, Wind

Metall: Herbst, Lunge, weiß, Traurigkeit, Trockenheit

Erde: Spätsommer (oder die Mitte der Jahreszeiten), Milz, gelb, grübeln, Süß, Feuchtigkeit

Diese fünf Elemente unterstützen und ergänzen sich gegenseitig, so wie sich das Jahr aus den Jahreszeiten bildet. Sie kontrollieren sich aber auch gegenseitig und gleichen einander aus, ähnlich dem harmonischen Ablauf der Jahreszeiten.

Die den fünf Elementen zugeordneten Symptome und (Krankheits-)Zeichen signalisieren dem TCM-Arzt, welche der fünf Funktionskreise gestört sind und wo die Ursachen dafür liegen könnten.

Ein vereinfachtes Beispiel: Ein Patient leidet im Herbst unter trockenem Husten. Für den Arzt ist in diesem Fall unschwer zu erkennen, dass das Element Metall angegriffen ist. Um diesen Funktionskreis zu stärken, kann er dem Patienten Kräuter verabreichen, oder Meridianpunkte stechen die diesem Element zugeordnet sind. In diesem Zusammenhang wird ein weiterer, wichtiger Aspekt deutlich: In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird nicht "repariert" - vielmehr werden Selbstheilungskräfte gestärkt und aktiviert.

Hier könnte man noch hunderte von Seiten schreiben, jedoch glaube ich, derjenige der sich mehr dafür interessiert, wird bestimmt ander Quellen finden!